Brasilien bietet weit mehr als Strand und Regenwald. Im brasilianischen Bundesstaat Goiás zieht der 300 Kilometer “Caminho de Cora Coralina“ immer mehr Touristen an.
Er führt durch die Landschaft des Cerrado, durch Wälder und Dörfer und ebenso an zahllosen Wasserfällen, Kulturstätten und einsamen Höfen vorbei. Bestückt ist er mit Gedichten einer der wichtigsten Poetinnen Brasiliens, Cora Coralina, die zur Reflexion anregen sollen.
Wegen seiner Einzigartigkeit ist der erst 2018 eröffnete “Caminho de Cora Coralina“ im Dezember mit dem brasilianischen Prêmio Nacional do Turismo ausgezeichnet worden. Vorbild ist der berühmte Pilgerweg Santiago de Compostela in Spanien.
Beim “Caminho de Cora Coralina“ steht allerdings nicht die Religion oder das Pilgern im Mittelpunkt. Vielmehr soll er zum Eintauchen in Natur und Kultur einladen und mit den Texten Cora Coralinas zur Selbstreflexion anregen.
Durch acht Munizipe und acht Dörfer führt der Weg. Drei Schutzgebiete werden mit ihm verbunden. Gebildet wird so ebenso ein wichtiger Korridor für die Artenvielfalt der heimischen Pflanzen- und Tierwelt.
Erlebt kann der Fernwanderweg mit seinem natürlichen und kulturellen Reichtum nicht nur zu Fuß. Gesetzt wird ebenso auf Fahrrad und Pferd.
Die Bevölkerung der entlang des Weges liegenden Höfe und Dörfer sind in seine Entwicklung mit einbezogen worden. Sie bieten Übernachtungs- und Erholungsmöglichkeiten.
In dem Dorf Palestina haben sich etwa die Bewohner zusammengeschlossen und eine leerstehende Schule in eine Gemeinschaftsherberge verwandelt.
Im 18. Jahrhundert war der heutige Pfad Teil der Estrada Real, über die von Minas Gerais aus Gold und Edelsteine bis zur Küste transportiert wurden.
Dass der Reflexionspfad durch den Cerrado der Poetin Cora Coralina (1889 – 1985) gewidmet ist, hat seinen Grund. Sie stammt aus der Region.