Raus aus der Stadt und rein ins Grüne. So lautet die Devise von immer mehr Touristen. Sie wollen die Natur genießen, sich in ihr bewegen und mal etwas anderes erleben. Dieser Trend hat sich in Brasilien schon vor der Coronavirus-Pandemie abgezeichnet. Jetzt hat er jedoch noch zugenommen, wie es vom Tourismusministerium Brasiliens heißt.
Als sich 2021 die Türen nach der Periode der sozialen Distanz in Brasilien wieder geöffnet haben, waren es vor allem der Natur- und Ökotourismus der Zunahmen verzeichnet hat. Laut dem Tourismusministerium des südamerikanischen Landes gaben 25,6 Prozent der brasilianischen Urlauber an, im eigenen Land Natur und Erhohlung zu suchen. Im Jahr 2019 gaben zudem 18,6 Prozent der internationalen Touristen Natur- und Ökotourismus als Hauptgrund für ihren Besuch in Braslien an.
Tatsächlich könnten die Zahlen jedoch wesentlich höher liegen. Laut der brasilianischen Ökotourismusvereinigung Abeta sind etwa 70 Prozent der Reiseführer, Pousadas und Agenten, die Ökotourismus anbieten nicht bei der Abeta registriert.
Luiz Del Vigna von der Abeta spricht von einem Boom. Er berichtet davon, dass in den Regionen, in denen bisher zehn bis 20 Ökotouristen an einem Wochenende gezählt wurden plötzlich einhundert bis 200 Urlauber ein Naturerlebnis suchen.
Mit Blick auf die zunehmende Nachfrage will das brasilianische Tourismusministerium nun in Zusammenarbeit mit dem Umweltinstitut ICMBio und dem brasilianischen Tourismusinstitut Embratur eine Dokumentation über die Schutzeinheiten des Landes herausgeben, allen voran den Nationalparks.
Stärker gefördert werden soll auch das Projekt „Rede Brasileira de Trilhas de Longo Curso“, bei dem gemeinsam mit der Lokalbevölkerung Wanderwege signalisiert werden, die Nationalparks und andere Schutzeinheiten verbinden. 30 bis 40 Langwanderwege sind bereits in das Konzept aufgenommen und signalisiert worden.
In Zusammenarbeit mit den Nachbarländern Argentinien, Uruguai und Chile wurde darüber hinaus das Programm „Rota Natural do Sul“ aufgelegt.
„Der große Trend auf der ganzen Welt ist tatsächlich das „Slow travel“, der „Detox digital“, über den Kontakt mit der Natur“, bekräftigt Hugo Casto, Präsident der Rede Brasileira de Trilhas de Longo Curso.