Der Wechselkurs des Dollars von etwa 3,00 bis 3,30 Real und des Euro von 3,30 bis 3,40 Real hat nach Angaben des brasilianischen Hotelverbandes in den ersten drei Monaten des Jahres zu einer größeren Nachfrage geführt. Für internationale Touristen wird Brasilien dadurch attraktiver, wie es vom Verband heißt. Allein im brasilianischen Bundesstaat Ceará ist im ersten Quartal des Jahres bei der Zahl der ausländischen Touristen bereits eine Steigerung von 30 Prozent verzeichnet worden.
Bekräftigt wird dies auch von den Daten der brasilianischen Zentralbank. Nach diesen haben die ausländischen Touristen im ersten Vierteljahr 2015 mit 548 Millionen Dollar um 2,81 Prozent mehr Dollar im Land gelassen als 2014.
Kritik gibt es indes von etlichen Experten der Branche. Sie führen an, dass das Potential als Reiseland nicht ausgenutzt wird. Auch bemängeln sie, dass Brasilien im Ausland nur mangelhaft beworben werde und dafür kaum Mittel zur Verfügung stünden. Darüber hinaus verurteilen sie die hohen Kosten und steuerlichen Belastungen. Billigere Reisepakete seien deshalb nicht möglich, was wiederum die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Ländern einschränke.
Der brasilianische Verband der Reiseagenturen (Abav) rechnet deshalb auch nur mit geringen Zuwächsen durch die Veränderungen beim Wechselkurs. Er verweist vielmehr darauf, dass sich die Tourismusbranche seit Jahren im Aufwind befindet. So hat sich seinen Angaben nach in den vergangenen drei Jahren die Zahl der in Brasilien agierenden internationalen Fluggesellschaften um 13 erhöht. Laut Abav wird mit sieben Millionen Touristen aus aller Welt gerechnet und mit 45 Millionen aus dem eigenen Land.