Das Pantanal birgt Schätze, die die Geschichte einer jahrtausendealten Vergangenheit erzählen. Auch im größten Feuchtgebiet der Welt zeugen Höhlenmalereien und Felszeichnungen von vergangenen Kulturen aus der prähistorischen Zeit. Zu finden sind dort ebenso Spuren von indigenen Völkern, die vor der Inbesitznahme durch die Europäer im Pantanal gelebt haben.
Derzeit werden die archäologischen Stätten des Pantanals erfasst, um sie bekannter zu machen und letztlich touristische Routen anzubieten, mit deren Hilfe die Pantanalbesucher in die Gesch ichte der Region eintauchen können. Als Grundlage dienen archäologische Studien, die in den vergangenen 120 Jahren durchgeführt worden sind.
Archäologische Stätten sind bisher vor allem im Umkreis der Pantanalstadt Corumbá und dem Gebirgszug Serra do Amolar registriert worden. Die Felszeichnungen an der Serra do Amolar gelten als Zeugnisse der ersten Bewohner der Region. An der Lagoa da Gaíva hingegen werden die Felszeichnungen auf das indigene Volk der Xaraye zurückgeführt, die dort noch im 16. Jahrhundert gelebt haben. Sie können zum Teil schon jetzt zwischen Februar und November von Hotelbooten aus bestaunt werden.
Derzeit erfassen der Kleinunternehmerverband Sebrae und das Instituto Homem Pantaneiro (IHP) all diese archäologische Stätten. Festgehalten wird dabei auch, wie diese zugänglich sind, ob es Dörfer und Weiler in der Nähe gibt, deren Bewohner in einen touristischen Entwicklungsplan mit eingebunden werden können oder welche Maßnahmen zur Verbesserung einer Besucherstruktur notwendig wären.
Ziel ist es nicht nur, archäologische Attraktionen in einer Route für Touristen festzuhalten. Vielmehr steht auch die sozialökonomische Entwicklung der Region im Mittelpunkt. Die Einbindung der Lokalbevölkerung und deren Schulung für Aktivitäten, wie das Anbieten von Führungen, Unterkunft oder Verpflegung der Touristen ist deshalb ebenso ein wichtiger Punkt des Entwicklungsplanes Pró Pantanal, innerhalb dessen die Erfassung der archäologischen Stätten erfolgt.