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Den Atlantischen Regenwald Mitten in Rio de Janeiro erleben

Veröffentlicht: 15. August 2022 - 07:56h | Aktualisiert: 15. August 2022 - 07:56h | Kategorie: Brasilien Reise-News

Rio de Janeiro ist die einzige Stadt der Welt mit einem tropischen Regenwald innerhalb der Stadtgrenzen. Er ist als Nationalpark Tijuca ausgewiesen und steht unter Schutz. Mit seiner einzigartigen Pflanzen- und Tierwelt bietet er Touristen einmalige Erlebnisse. Etwa 200 Pfade beherbergt der Parque Nacional da Tijuca, die durch den Atlantischen Regenwald zu Wasserfällen, Aussichtspunkten und auch bis zum berühmten Cristo Redentor führen.

Abseits der berühmten Strände findet man in Rio de Janeiro unberührten Regenwald (Foto: Pixabay)

Als die ersten Europäer vor über 500 Jahren an der Küste Brasiliens angelegt haben, war es der Atlantische Regenwald, den sie zuerst zu Gesicht bekamen. Sein überschwängliches Grün überzieht noch heute die Berge entlang der Küste des südamerikanischen Landes und erstaunt immer wieder Besucher aus der ganzen Welt.

Unglaubliche Artenvielfalt auf engstem Raum

Der Atlantische Regenwald ist einer der artenreichsten Wälder der Welt. Seine Vielfalt kann auch im Nationalpark Tijuca in Rio de Janeiro unweit der weltbekannten Copacabana erlebt werden. Besuchern aus europäischen Ländern werden dabei einige Pflanzen des Regenwaldes bekannt vorkommen. Verschiedene Philodendronarten sind in Büros und Wohnzimmern als Topfpflanzen beliebt. Im Atlantischen Regenwald wachsen sie als Aufsitzerpflanzen auf den Bäumen. Auch Tillandsien und andere Bromelien strecken sich auf den Ästen der Regenwaldbäume in die Höhe. Die vielen Aufsitzerpflanzen sind eins der Merkmale des Atlantischen Regenwaldes.

Mit etwas Glück kann beim Wandern durch den Wald sogar eine Vanille-Orchidee ausgemacht werden, die an den Baumstämmen der Urwaldriesen hinaufwächst oder das Enziangewächs Voyria aphylla, dessen zierliche gelben Blüten zwischen dem Fall-Laub am Boden hervorspitzen.

Die Artenvielfalt des Atlantischen Regenwaldes ist enorm. Über 15.700 Pflanzenarten haben die Wissenschaftler bereits katalogisiert. Etwa die Hälfte davon ist endemisch, kommt weltweit nur im Atlantischen Regenwald vor. Viele der Pflanzen gelten zudem als Heilpflanzen. Ein Beispiel dafür ist der Guaco, eine Kletterpflanze, dessen Blätter Wirkstoffe enthalten, die gegen hartnäckigen Husten eingesetzt werden. Aber auch wilde Hanfpflanzen wachsen dort und da in den Tiefen des Regenwaldes – anders als in Europa, wo die Nutzhanfpflanze angebaut wird, von der man inzwischen legal CBD Blüten kaufen kann.

Begleitet wird der Besuch im Regenwald des Nationalparks oft von den metallisch klingenden Rufen der Arapongas, ein weisser Vogel, dessen Ruf einer der lautesten unter den Vögeln ist. Spechtarten, Kolibri und verschiedene Saíra-Arten, Vögel, die durch ihr buntes Federkleid auffallen, sorgen ebenso für Aufsehen. Auch verschiedene Affenarten, wie Kapuzineraffen können mit ein wenig Glück bei ihrem Spiel hoch oben in den Wipfeln der Bäume beobachtet werden.

Wandern, Klettern, Radfahren hoch über Rio de Janeiro

Aber nicht nur die Pflanzen- und Tierwelt begeistert die Outdoor-Freunde im Parque Nacional da Tijuca. Etiche der Wanderwege, die zusammengezählt etwa 200 Kilometer ergeben, führen an Wasserfällen und Wasserbecken in Bergbächen vorbei und laden zu einer Abkühlung ein, wie der Wasserfall Cascatinha Taunay, der sich aus einer Höhe von 30 Metern in ein Wasserbecken ergießt. Weitere Attraktionen sind verschiedene Aussichtspunkte mit atemberaubenden Panoramablicken sowie ebenso Höhlen und Grutten, wie die Caverna dos Morcegos, die durch einen riesigen Bruch gebildet wurde und über hundert Meter lang ist.

Geboten werden Wanderwege mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden, für Jung und Alt, Einsteiger und Könner und auch für Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind. Es gibt kurze Pfade und ebenso mehrere Kilometer lange Pfade. Der Circuito dos Picos umfasst beispielsweise 19 Kilometer und führt über mehrere Berge hinweg. Für ihn sollten jedoch zwei bis drei Wandertage eingeplant werden.

Auch Kletterfreunde und Radfahrer kommen in dem 33 Quadratkilometer umfassenden Nationalpark auf ihre Kosten. Über 300 Klettersteige sind bereits markiert.

Bei all den Attraktionen ist es nicht erstaunlich, dass der Parque Nacional da Tijuca einer der am meist besuchten Nationalparks Brasiliens ist. Unterstützt wird dies natürlich durch seine Lage inmitten Rio de Janeiros.