Der Pico da Neblina befindet sich im gleichnamigen Nationalpark und ebenso im Indio-Territorium Yanomami im Nordwesten des brasilianischen Bundesstaates Amazonas. Wegen eines unkontrollierten Tourismus und der damit einhergehenden Probleme für die dort lebenden Indios und die Umwelt wurde der Nationalpark 2003 für Besucher gesperrt.
Seit fünf Jahren wird nun aber am “Plano de Visitação Yaripo – Ecoturismo Yanomami” gearbeitet. Statt alleine einen Pflegeplan für den Nationalpark zu entwickeln, hat die Umweltbehörde ICMBio die Bewohner des Parkes, die Indio-Behörde Funai und das Instituto Socioambiental mit eingebunden. Diskussionen wurden geführt und verschiedene Kurse abgehalten. Herausgekommen ist ein Pionier-Projekt.
Erstmals waren dabei Indio-Gemeinschaften an der Erarbeitung des Planes beteiligt. Sie werden zudem seine Ausführung übernehmen und den Ökotourismus in Partnerschaft mit öffentlichen Institutionen und Reiseagenturen leiten. Für die Yanomamis bedeutet dies eine Anerkennung ihrer Rechte und ebenso eine Einnahmequelle.
Den Touristen bietet der Besucherplan hingegen eine außergewöhnliche Chance des Naturgenusses und ein Eintauchen in die Kultur der Yanomamis, da Führungen, Unterbringung und Verköstigung von den Indios übernommen werden.
Von den Indios wird der Pico da Neblina “Yaripo“, Berg des Windes genannt. Bis zu seinem Gipfel müssen 36 Kilometer zu Fuß zurückgelegt und über 2.900 Höhenmeter überwunden werden. Etwa acht Tage dauert das Trekking durch den Regenwald, den heiligen Berg der Indios hinauf.
Das erste Trekking wird voraussichtlich im März kommenden Jahres angeboten. Neben diesem sind jedoch schon jetzt auch andere Touren und Aktionen im Visier.