Riesige zusammenhängende Flächen des Atlantischen Regenwaldes und einsame Sandstrände kennzeichnen den Nationalpark Superagui im Süden Brasiliens. Dort haben sich nun Fischer über ein Projekt mit Kursen darauf vorbereitet, Touristen zu empfangen. Mit dem Projekt soll nicht nur der nachhaltige Tourismus gefördert, sondern ebenso die Artenvielfalt des Parkes und die lokale Kultur geschützt werden.
Etwa 34.000 Hektar gehören zum Nationalpark Superagui, der vier Inseln umfasst, auf denen die Zeit stillzustehen scheint. Wer nach einer zweistündigen Bootsfahrt in Superagui ankommt, kann nachempfinden, wie sich die Seefahrer gefühlt haben mögen, als sie vor 500 Jahren an der Küste Südamerikas angelegt haben. Auch heute sind nur wenige kleine Siedlungen vorhanden, in denen sich eine eigene Kultur gebildet hat, zu der unter anderem der Fandango gehört, ein Quadrillen-Tanz, der von einem eigenen Musikrhythmus auf eigenhändig angefertigten Instrumenten begleitet wird. Eine andere Spezialität der Region ist der Cachaça, Zuckerrohrschnaps, der in Flaschen abgefüllt mit einem Blatt des Baumes Cataia angereichert wird.
Noch ist der Nationalpark bei Touristen wenig bekannt. Doch bieten kilometerlange menschenlose Strände und der Atlantische Regenwald unvergessliche Erlebnisse. Der Regenwald beheimatet etliche vom Aussterben bedrohte Tierarten, wie den mico-leão-de-cara-preta, das schwarzgesichtige Löwenkopfäffchen. Auch um deren Schutz hat sich das Projekt gedreht, bei dem die Fischer über zwei Jahre hinweg an mehreren Workshops teilgenommen haben. Gelernt haben sie dabei ebenso, ihre Lebensweise und Brauchtümer zu schätzen, die gleichzeitig eine Attraktivität für den Tourismus darstellen.