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Kunsthandwerksmesse in Recife: Vom Gummischuh bis zum Graskorb

Veröffentlicht: 11. Juli 2018 - 07:51h | Aktualisiert: 11. Juli 2018 - 07:51h | Kategorie: Brasilien Reise-News

In der nordost-brasilianischen Stadt Olinda beeindruckt die größte Kunsthandwerks-Messe Lateinamerikas derzeit die Besucher. Über 5.000 Künstler präsentieren dort an über 800 Ständen ihre Werke. Die reichen von kleinen Tonfiguren, über Schuhe bis hin zu Recyclingkunst.

Vetreten ist bei der “Fenearte“ beinahe jedes Handwerk. Feilgeboten werden von Hand erzeugte Korbwaren, Töpferwaren, Spitzen, Stickereien, Keramik, Webkunst, Schnitzereien und vieles mehr.

Mode und Artesanato – Foto: Screenshot

Ein Merkmal des brasilianischen Kunsthandwerks ist die kreative Verarbeitung von Materialien aus der Natur. Blätter von Palmen werden zu Körben, Fasern von Wasserpflanzen zu Sitzkissen und Fasern der Bananen zu Hüten. Jede Region des Landes wartet dabei mit einem typischen Stil und Produkten auf.

Ein Beispiel ist José Rodrigues aus dem Amazonas-Bundesstaat Acre. Er entwirft und produziert Schuhe ausschließlich aus dem von den Gummibäumen gewonnenen Latex. Sein Design reicht von fröhlich-bunten Sandalen bis hin zu gedeckten Freizeitschuhen.

Ein anderes Beispiel ist der über 70-jährige Lupércio dos Anjos aus dem Cerrado, der bereits mit seinen bemalten Öllampen und Metallkreuzen auch außerhalb Brasiliens zu einer kleinen Berühmtheit geworden ist. Juão de Fibra aus Goiás benutzt für seine Flechtwerke die Gräser Capim-colonião und Capim-dourado und verarbeitet sie zu Deko-Stücken, Körben und anderes.

Auch indigene Völker zeigen bei der „Fenearte“ ihre Kunstfertigkeit. Acht Ethnien aus verschiedenen Bundesstaaten Brasiliens angereist und zeigen ihren Schmuck, Instrumente, Gebrauchsgegenstände, Ritual-Gegenstände und andere Werke, die sie aus Naturmaterialien herstellen.

Geboten sind neben den Messeständen ebenso Ausstellungen, Workshops und kulturelle Darbietungen, Musik und Tanz. Bis zum 15. Juli wird mit 300.000 Messebesuchern gerechnet.