Eine Lokomotive aus dem Jahr 1884 sorgt an der Küste des brasilianischen Bundesstaates Paraná seit Kurzem für ein besonderes Erlebnis. Angeboten wird dort eine Zugreise durch den Atlantischen Regenwald und das mit einem Flair aus dem vergangenen Jahrhundert.
”Maria Fumaça” werden in Brasilien die antiken Dampflokomotiven genannt. Die ”Dampf-Maria“, die seit November zwischen den Städten Morretes und Antonina zirkuliert, soll die älteste ihrer Art sein, die noch im Einsatz ist. Auch die Wagons des ”Trem Caiçara”, wie die Zugreise der neuen Strecke betitelt wurde, stammen aus den Anfangsjahren des vorigen Jahrhunderts.
Etwa 1,5 Stunden dauert die Reise zwischen Morretes und Antonina. Beides sind sehenswerte, kleine Städte im Kolonialstil. Antonina bezaubert dabei nicht nur durch sein gut erhaltenes historisches Zentrum, sondern ebenso mit einer der schönsten Meeresbuchten Brasiliens. Mit etwas Glück können dort sogar Rote Ibis und Löffelreiher gesehen werden.
Geplant sind tägliche Fahrten auf der etwa 16 Kilometer langen Strecke. Vorerst wird das besondere Zugerlebnis aber lediglich an den Wochenenden angeboten.
Die Reise mit dem ”Trem Caiçara” kann zudem mit dem ”Trem Serra do Mar“ kombiniert werden, einer der berühmtesten Zugreisen Brasiliens. Sie führt von Curitiba über das Küstengebirge, die Serra do Mar, hinunter bis zur Stadt Morretes.
Die 3,5 bis vier Stunden dauernden Fahrt durch das Küstengebirge geht über zahlreiche Viadukte und Brücken sowie durch Tunnels und Galerien. Sie bietet atemberaubende Ausblicke und so manches Mal das Gefühl, als würde der an den Felsabhängen fahrende Zug in der Luft schweben.
Gebucht werden können beide Reisen über Serra Verde Express. Für die Fahrt zwischen Morretes und Antonina kann aber ebenso kurzfristig ein Ticket an den historischen Bahnhöfen der beiden Städte erworben werden.