Die berühmte “bonde“ von Rio de Janeiro zieht wieder mehr und mehr Touristen an. Am Montag (28.) ist eine weitere Teilstrecke der kleinen, historischen Straßenbahn mit einer Testfahrt eingeweiht worden. Damit können Besucher und Bevölkerung nun vom Largo dos Guimarães bis zum Künstlerstadtviertel Santa Teresa fahren.
Nach einer Entgleisung im Jahr 2011 ist der Betrieb der 1896 gebauten Bahn eingestellt worden. Bei dem Unfall sind Menschen ums Leben gekommen und über 50 verletzt worden. Kurz später ist bereits die Renovierung der historischen Bahn angekündigt worden. Diese hätte eigentlich bis zur Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2014 abgeschlossen sein sollen. Doch wird sich die komplette Übergabe bis 2017 hinziehen.
Teilstücke der Strecke können aber bereits befahren worden. Im Juli dieses Jahres ist der erste Bereich vom Largo da Carioca, im Zentrum Rio de Janeiros, bis zum Largo do Curvelo im Stadtteil Santa Teresa freigegeben worden. Jetzt ist die Teilstrecke bis zum Largo dos Guimarães hinzugekommen. Bis Mitte Januar soll die Strecke zwischen dem Largo do Curvelo und der Rua Francisco Muratori in Lapa hinzukommen. Letztere ist bereits 1966 eingestellt worden und soll nun reaktiviert werden.
Eine Fahrt mit der offenen bonde ist eine Besonderheit. Sie gibt einen kleinen Einblick in die Geschichte der Stadt am Zuckerhut und versprüht eine Atmosphäre aus längst vergangenen Zeiten. Von Santa Teresa aus, bieten sich den Fahrgästen zudem einzigartige Ausblicke auf Rio de Janeiro mit all seinen Fazetten.
Fahrten werden vorerst täglich von elf bis 16 Uhr angeboten. Die bonde fährt dabei in einem Rhythmus von 20 Minuten. Die Wagen haben eine Kapazität für 32 Passagiere.