Das Edifíco Martinelli war einst der höchste Wolkenkratzer Lateinamerikas und der erste der brasilianischen Megametropole São Paulo. Jetzt kann seine Dachterrasse wieder besichtigt werden. In über hundert Meter Höhe bietet sie einen einzigartigen Ausblick auf die Skyline des Wirtschaftsmotors Brasliens.
Edifício Martinelli SP – Foto: Sreenshot Video
In den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatte sich der italienische Imigrant Guiseppe Martinelli vorgenommen, das höchste Gebäude São Paulos zu bauen und dies in die Tat umgesetzt. Gebäude mit mehr als zehn Stockwerken galten zu der Zeit als zu hoch.
Martinelli wollte zunächst zwölf Etagen, stockte dann auf 20 auf und wollte noch höher hinaus. Mehr als 25 wollte die Baubehörde indes nicht genehmigen. Also hat Martinelli auf das 25ste Stockwerk einfach sein eigenes Haus mit fünf Stockwerken gesetzt.
Bis 1947 war das Edifício Martinelli das höchste Gebäude Lateinamerikas. Noch heute gilt es als Grundstein für die vertikale Entwicklickung São Paulos, die in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts eingesetzt hat.
Während der Militärdiktatur Brasiliens ist der erste Wolkenkratzer São Paulos in den Besitz der Stadt übergegangen. Zwischen 2010 und 2016 war die Hochterrasse des 1929 eingeweihten Hochhauses an den Straßen São Bento, Líbero Badaró und Avenida São João für Besucher freigegeben. Wegen eines Selbstmordes eines jungen Mannes, der sich vom Gebäude gestürzt hat, wurde es dann aber geschlossen.
Jetzt sich die Besuche wieder freigegeben. Notwendig ist lediglich eine Anmeldung eine halbe Stunde vor dem Besuch. Etliche Sehenswürdigkeiten, wie die Kathedrale da Sé, das Kloster São Bento, das Vale do Anhangabaú oder das Teatro Municipal können von dort aus in der Vogelperspektive gesehen werden.
Ziel ist es, das einstige, luxuriös ausgestattete Wohngebäude Martinellis in ein Besucherzentrum mit Restaurants, Ausstellungsräumen und Cafés zu verwandeln und es ähnlich wie das Empire State Building in New York weltweit berühmt zu machen.
