Der Amazonas-Regenwald lockt nicht nur Naturfreunde und Abenteuerurlauber. In die Region zieht es ebenso immer mehr Touristen, die ihrem Hobby der Sportfischerei nachgehen wollen. Nach Angaben des Tourismusamtes Amazonastur hat der Bereich des Sportangelns in den vergangenen Jahren um zehn Prozent zugenommen und gilt mittlerweile als eine touristische Attraktion des Amazonasgebietes.
Im Bundesstaat Amazonas ziehen 25 Munizipien die Angeltouristen an. Vor allem in Autazes, Barcelos, Nova Olinda, Borba, Carreiro und Santa Izabel do Rio Negro gehen diese ihrem Hobby nach. Am beliebtesten sind die Orte, die an den Flüssen Rio Negro und Rio Uatumã liegen. Dort versuchen die Sportfischer vor allem den bis zu über zehn Kilogramm schweren „tucunaré-açu“ aus der Familie der Buntbarsche zu angeln. Gefragt sind aber ebenso Piranhas, die Welsartigen oder der Ararapaima, einer der größten im Süßwasser lebenden Raubfische der Welt, der eine Länge von über 2,5 Metern erreichen kann.
Das Sportangeln gilt sogar als nachhaltig, da die Fische mit speziellen Haken geangelt und nach dem Vermessen und dem Fotografieren wieder im Fluss ausgesetzt werden. Darüber hinaus profitieren die Flussanlieger direkt von dieser Art des Tourismus. Sie arbeiten unter anderem als Führer oder bringen die Angler mit ihren Booten zu den besten Plätzen. Laut Amazonastur werden die Einnahmen in der Region durch die Touristen des Sportangelns auf vier Millionen Dollar geschätzt.
Etwa 9.700 Angler werden allein in dieser Saison erwartet, die von August bis März reicht. Unter den ausländischen Sportanglern, die nach Brasilien kommen, stellen bisher die Nordamerikaner mit 95 Prozent die größte Gruppe. In dem südamerikanischen Land liegt die Zahl der Sportangler bei 7,8 Millionen Personen. Sie hat sich im vergangenen Jahrzehnt verdoppelt.