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Tourismus im Amazonas-Regenwald: Mit Kaiman-Beobachtung Kahlschläge verhindern

Veröffentlicht: 29. November 2018 - 10:43h | Aktualisiert: 29. November 2018 - 10:44h | Kategorie: Brasilien Reise-News

Im Amazonas-Regenwald hilft der Tourismus beim Kampf gegen die Abholzung. Statt Bäume zu fällen bieten die Bewohner der Reservas de Desenvolvimento Sustentável (Reservate für nachhaltige Entwicklung) Führungen durch den Amazonas-Regenwald an.

Jacare (Kaiman) im Kampf mit einer Anaconda – Foto: Alaor Filho/FotosPublicas

Eingerichtet haben sie Unterkünfte für Touristen und aus Samen und anderen Materialien des Regenwaldes fertigen sie Schmuck, Körbe, Andenken und anderes Artesanato für den Verkauf an die Besucher an.

Über 9.600 Familien leben in den 583 Dörfern, die in den Entwicklungsreservaten liegen. Für sie hat sich mit dem Tourismus eine neue Lebensgrundlage aufgetan. Zunächst standen sie der Ausweisung der Reservas de Desenvolvimento skeptisch gegenüber. Sind diese doch mit Auflagen zum Schutz der Umwelt verbunden.

Unterstützung erhalten die Bewohner jedoch von der Stiftung Fundação Amazônia Sustentável (FAS). Von der wurden Programme und Projekte aufgelegt, um alternative Einkommensquellen zu erschließen und den Menschen ein Auskommen mit dem Regenwald zu bieten und gleichzeitig dessen Schutz zu garantieren.

Eingerichtet wurden kleine Zentren mit Unterrichtssälen für Schulungen und Internetzugang. Die Dörfer wurden mit Solarstrom, Zisternen und Funkgeräten ausgestattet. Aufgestellt wurde zudem ein “Pflegeprogramm“ für den Wald, mit dem die Entnahme einzelner Bäume ermöglicht wird.

Eine Säule des Programmes ist der Tourismus auf Gemeinschaftsebene, bei dem sich nicht nur Einzelne Bewohner der Tourismusbranche widmen. Vielmehr ist es oft die gesamte Dorfgemeinschaft, die Besuchern ein Erleben des Amazonas-Regenwaldes ermöglicht und ebenso einen Einblick in den Alltag der dort lebenden Menschen, den “Ribeirinhos“ (Flussanliegern).

Neben der Beobachtung von Kaimanen und Vögeln, Kanuausflügen und Wanderungen können die Besucher beispielsweise ebenso die Anfertigung von Kunsthandwerk oder des Maniokmehles verfolgen.

Die Region Baixo Rio Negro wurde 2008 zur Reserva de Desenvolvimento Sustentável erklärt. Die anfängliche Skepsis ist gewichen. Nach zehn Jahren tragen die Programme zur nachhaltigen Entwicklung längst Früchte, zu denen auch der Tourismus zählt.