Das brasilianische Inselarchipel Fernando de Noronha erlebt derzeit mit seinen weltweit ausgezeichneten Stränden und seinem Taucherparadies einen Besucherboom. Allerdings bringt dieser auch steigende Müllmengen für die unter Naturschutz stehende Inselgruppe mit sich. Um die monatlichen Abfallmengen von 240 Tonnen zu verringen, werden Einheimische und Touristen an Umweltaktionen beteiligt. Darüber hinaus ist ein Verkaufsverbot von PET-Flaschen eingeführt worden.
Zu bieten hat der Nationalpark Fernando de Noronha vor der Nordost-Küste Brasiliens einiges. Die paradiesischen Strände, die zu den schönsten der Welt zählen sind eine der Attraktionen. Aber auch einzigartige Naturerlebnisse und glasklare Tauchgründe ziehen immer mehr Touristen an. Die höchste Besucherzahl, die bisher im Nationalparkes Fernando de Noronha in einem Jahr verzeichnet wurde, lag bei 61.000 Menschen. Allein in den vergangenen zwölf Monaten wurden nun jedoch 70.000 Touristen registriert.
Gestiegen sind damit auch die Müllmengen, die bei täglich etwa acht Tonnen liegen. Ein guter Teil davon stammt von Schiffen, die oft aus dem Ausland stammen. Aber auch Bewohner und Touristen tragen dazu bei. Da das von der Unesco als Naturerbe anerkannte Inselarchipel über keine Müllhalden verfügt, wird der Abfall zum Festland gebracht, nachdem Recyclingmaterial getrennt und organische Abfälle der Kompostierungsanlage übergeben wurden. Bereits um 60 Prozent verringert werden konnte der Abfall an PET-Flaschen, deren Verkauf auf der Insel mittlerweile verboten ist. Stattdessen gibt es Coupons, die gegen eine Wiederbefüllung einer Flasche mit Trinkwasser eingetauscht werden. Umwelterziehungsmaßnahmen und Gemeinschaftsaktionen zur Säuberung der Landschaft sind weitere Maßnahmen.
Von Recife und Natal aus werden tägliche Flüge zur Insel Fernando de Noronha angeboten, auf der es vom Luxushotel bis hin zu einfachen Pousadas verschiedene Unterkunftsmöglichkeiten gibt. Der Eintrittspreis liegt für internationale Touristen bei umgerechnet etwa 50 Euro für zehn Tage und 25 Euro für Brasilianer. Etwa 70 Prozent dieser Einnahmen fließen in Verbesserungen der Infrastruktur, Projekte und ein Informationszentrum für Touristen. Darüber hinaus wird je nach Verweildauer eine Umweltgebühr von ca. 13 Euro erhoben.