Als weltweit einzigartig gilt das Naturmonument der versteinerten Bäume im Norden Brasiliens. Es hat nun ein Besucherzentrum erhalten, das am Dienstag (2.) eingeweiht worden ist. Mit dem sollen Touristen, Studenten und Forscher angezogen werden. Der versteinerte Wald von Tocantins ist einer der herausragendsten seiner Art der südlichen Hemisphäre und reicht in die Zeit vor 299 bis 250 Millionen Jahren zurück.
Der urzeitliche Wald liegt im brasilianischen Bundesstaat Tocantins im Munizip Filadélfia etwa 440 Kilometer von der Stadt Palmas entfernt. Als Schutzgebiet eingerichtet wurde das Monumento Nacional das Àrvores Fossilizadas do Tocantins vor 15 Jahren. Auf einer Fläche von 32.000 Hektar sind dort die unterschiedlichsten Pflanzenabdrücke zu finden, die aus einer längst vergangenen Zeit stammen und in versteinerter Form Wissenschaftler und Touristen beeindrucken. Fossile Baumfarne sind dabei einige der Attraktionen.
Das besondere an dem Steinwald ist, dass er aus einer Zeit vor den Dinosauriern stammt. Darüber hinaus ist kaum ein anderer fossiler Wald so gut erhalten wie dieser, wie die Paläonthologen konstatieren. Für sie bedeutet das für umgerechnet etwa 300.000 Euro erstellte Besucherzentrum eine Erleichterung der Arbeit. Gedacht ist es aber auch für Studenten und Touristen. Ausgestattet ist das Gebäude mit einem Empfangssaal, Unterkünften, Lehrsaal und Verwaltungsräumen.
Noch wird das Monument nur von wenigen Touristen besucht. Die Bevölkerung des nahe gelgenen Distriktes Bielândia erhofft sich von dem Zentrum jedoch, dass sich dies ändert. Geplant ist, die Bewohner der Region auf die Touristen mit Schulungen über den Wald der pedra pau (steinernen Hölzer), wie die Bevölkerung die Fossile nennt, vorzubereiten. Erste Reservierungen des Besucherzentrums liegen bereits vor. Wie es heißt, soll sich ihre Zahl bereits auf 50 belaufen.