Das Pantanal ist ein besonderes Ziel für einen einzigartigen Trekkingurlaub in Brasilien. Von Massentourismus fehlt in der Wildnis des Pantanals jegliche Spur. Kaum ein anderes Gebiet bietet jedoch so viele Eindrücke von der Schönheit der brasilianischen Natur.
Das Pantanal, eine indigene Bezeichnung für „Sumpf“, liegt mit seinem im äussersten Westen des Landes und erstreckt sich über mit 230.000 Quadratkilometern Fläche über die Bundesstaaten Mato Grosso do Sul und Mato Grosso. Der „Parque Nacional do Pantanal Matogrossense“ selbst ist lediglich 1.350 Quadratkilometer groß. Weite Teile des Pantanals sind auch heute noch in Privatbesitz, der Ökotourismus vertreibt derweilen mehr und mehr die traditionelle Viehwirtschaft der Region.
Das größte Süßwasser-Überschwemmungsgebiet der Erde ist vor allem für seine unglaubliche Vielfalt an Tieren bekannt – es ist die Heimat von über 650 Vogelarten (mehr als in ganz Europa mit circa 500 Vogelarten), über 120 Säugetierarten und rund 60 Amphibien- und 100 Reptilienarten. Darunter befinden sich sehr viele vom Aussterben bedrohte Tierarten. Hinzu kommen über 2.000 Pflanzenarten.
Das Pantanal gilt als eines der letzten intakten Ökosysteme des Kontinents. Es findet sich dort eine Mischung von drei wichtigen südamerikanischen Ökosystemen: Chaco, Cerrado und der Regenwald des Amazonas. Die außergewöhnliche Vielfalt an Flora und Fauna macht das Schwemmland zu einem der größten ökologischen Schutzgebiete der Welt.
UNSECO-Weltnaturerbe zum Entdecken
Startort für unvergessliches Tropen-Trekking im Pantanal ist im nördlichen Teil die Transpantaneira, eine Straße aus aufgeschütteter Erde, die sich über 145 Kilometer quer durch das Pantanal zieht. Ausgangspunkt der ehemals als Nord-Südverbindung geplanten Strecke ist die Kleintadt Poconé. Endstation ist am Ufer des Rio Cuiabá an der Grenze zum Bundesstaat Mato Grosso do Sul bei Porto Jofre. Nahe gelegen ist der Rio Paraguay, der Hauptfluss und die Lebensader des Pantanals. In der Hochwassersaison kommt es hier jedes Jahr zu Überschwemmungen.
Das Klima im Pantanal ist überwiegend tropisch. In Mato Grossos Hauptstadt Cuiabá klettert das Thermometer auf eine jährliche Durchschnittstemperatur von rund 36 Grad Celsius. Die regenreichste Zeit mit einem durchschnittlichen Jahresniederschlag von mehr als 1.500 Millilitern geht von November bis Januar. Während der Ebbe von Mai bis Juni und der Trockenzeit von Juli bis Oktober gehen die Temperaturen zurück, nachts können sie auf 10 Grad Celsius fallen.
Es ist wichtig dies zu beachten, wenn man auf der Trekkingreise im Freien schlafen möchte. Die Kleidung ist auf warme Tage und recht kühle Nächte abzustimmen. Entsprechend sollte man außerdem den passenden Schlafsack einpacken – diverse Varianten für verschiedene Einsatzgebiete finden sich im Angebot von Campz.ch. Alternativen stellen Drei-Jahreszeiten-Schlafsäcke dar; diese halten zumeist mindestens bis 7 Grad Celsius warm.
Schlafmöglichkeiten bieten zahlreiche Lodges rund um die Transpantaneira, auch Wild Campen ist auf kleinen Landstrichen entlang der Strecke möglich. Hinter dem Hotel Jofre gibt es einen einfachen Campingplatz, auf dem man gegen eine geringe Gebühr im Zelt oder im Auto übernachten darf.
Vom Pantanal weiter durch Brasilien
Wer aus der Tropenreise einen runden Urlaub gestalten möchte, der kann auf seiner Tour einen Abstecher in den benachbarten, 33.000 Hektar umfassenden Nationalpark Chapada dos Guimarães machen. Der alte, erodierte brasilianische Bergrücken mit skurrilen Felsformationen, Canyons, Tafelbergen, Wasserfällen und Schluchten präsentiert sich als faszinierende Kontrastlandschaft zum Pantanal.
Ebenfalls einen Ausflug wert ist eine Reise zu den Iguaçu Wasserfällen. Auf einer Länge von mehr als vier Kilometer Breite kann man das unglaubliche Naturschauspiel beobachten, wenn gut 270 Wasserfälle am Länderdreieck von Brasilien Argentinien und Paraguay in die Tiefe stürzen. Es sind die größten Wasserfälle der Welt, höher als die Victoriafälle und breiter als die Niagarafälle.