Eingebettet in den gleichnamigen Regenwald liegen die Iguaçu-Fälle und bilden eine natürliche Grenze zwischen Argentinien und Brasilien. Vor 30 Jahren erklärte die UNESCO die 275 Wasserfälle zum Weltnaturerbe und seitdem steht das Gebiet unter Naturschutz.
Die geologische Entstehungsgeschichte führt uns knapp 200 Millionen Jahre in die Vergangenheit und ist längst nicht so beeindruckend wie eine der vielen Legenden, die sich um die Entstehung der herabstürzenden Wassermassen ranken.
Die Bekannteste führt zu den Guarani-Indianern. Jene glaubten, dass im Fluss Iguaçu eine mächtige Gottheit in Form einer Riesenschlange lebte. Der Verderben bringende Schlangengott namens Mboi verlangte jedes Jahr eine Opfergabe von den Guarani, und zwar eine Jungfrau aus dem Stamm. Nur dann würde er den Fluss nicht über die Ufer treten lassen und die Anwohner mit einer fruchtbaren Ernte belohnen.
Als die wunderschöne Häuptlingstochter Naipú geopfert werden soll, beschließt sie gemeinsam mit ihrem Geliebten Tarobá, dem tapfersten Krieger des Stammes, zu fliehen. Die beiden besteigen ein Kanu und paddeln flussabwärts.
Jedoch hatten sie ihre Rechnung ohne Mboi gemacht, der bemerkt den Fluchtversuch und das stimmt ihn so zornig, dass er das Wasser des sonst ruhigen Iguaçu aufwirbelt und mit gewaltigen Schlägen eine tiefe Schlucht ins Flussbett schlägt.
Die Häuptlingstochter und ihr Krieger verschwinden in der tiefen Schlucht, die wir heute als Teufelsschlund – Garganta do Diabo – kennen. Laut der Legende verbannte der Schlangengott Naipú in einen der Felsen unterhalb des Wasserfalls, damit ihre Seele für immer von den herabstürzenden Wassermassen gepeitscht würde.
Tarobá hingegen verwandelte er in einen Baum, am Abhang der Schlucht, seine Äste strecken sich bis heute nach seiner Geliebten aus.
Jennifer Alka die leidenschaftliche Fotokünstlerin und Blogerin besuchte die Wasserfälle und entstanden sind einmalige Fotos mit viel Hintergrundinformationen und einem Erfahrungsbericht der Fotografin.