Sehenswertes im Bundesstaat Alagoas
Penedo 185 km von Maceió entfernt, die erste koloniale Siedlung auf einem Berg, über dem Rio São Francisco, gegründet 1560, von Duarte Coelho Pereira, ist die wichtigste historische Stadt von Alagoas. Sie erhebt sich imponent auf einem Felsen über dem Rio São Francisco. Sie war die Bühne für die wichtigsten Begebenheiten des kolonialen Brasilien. Wenn man entlang der antiken Gebäude schlendert, komm man auch zum „Paço Imperial“, wo einst Dom Pedro II untergebracht war, ein Gebäudekomplex aus dem 16. Jahrhundert.
Eine Stadt mit viel Geschichte und ebensoviel Charme und einem schönen Park am Flussufer. Hier kommen die Menschen aus den flussauf und abwärts gelegenen Dörfern zusammen, um Waren zu verkaufen oder zu erwerben. Kaum ein Tourist verirrt sich hierher. Lange Segelboote mit zwei Masten kreuzen auf dem grossen Fluss. Man kann sie stundenweise mieten und mit ihnen zum Schwimmen oder zum Entdecken von Flussinseln davon segeln.
Wenn man den „Velho Chico“ überquert hat, ist ein Halt in „Santana do São Francisco“ (dem alten „Carrapicho“) ein Muss. Hier befindet man sich bereits im Bundesstaat Sergipe! Der kleine Ort ist berühmt wegen seiner einmalig schönen Keramik.
Penedo ist die Wiege von grossen Künstlern und Literaten, die, weit über ihre Heimat hinaus, die Kultur Brasiliens beeinflusst haben. In der „Fundação Casa Penedo“ kann der Besucher im Archiv die Geschichte der Stadt bis zu ihrer Gründung zurückverfolgen. Das „Casa do Penedo“ zusammen mit der „Fundação Nacional do Baixo São Francisco“ sorgen für regelmässige kulturelle Aktivitäten. Folkloristische Darbietungen, wie „Chegança, Pastoril und Reisado“ werden während verschiedener Volksfeste präsentiert. Ebenso die „Banda de Pífano“ – ein Pfeifen- und Flötenorchester, oder die jährlich stattfindende „Vaquejada“ – eine Art Rodeo – erheitern die Gemüter sowohl der Einheimischen wie der Besucher.
Der Strassenmarkt von Penedo ist besonders „urchig“
Er findet hier zwar täglich statt, der grosse Markttag jedoch ist der Samstag. Dann wimmelt es hier von Bauern, Fischern, Handwerkern und Kuhtreibern aus nah und fern. Am Fluss steigen die Familien aus ihren schwimmenden Unterkünften, mit lustigen Hüten, zappelndes Geflügel in der einen Hand und schreiende Kinder an der anderen, Volksmusikanten spielen am Ufer auf – die Szenerie ist ein besonderes Erlebnis.
Der Markt ist vorwiegend mit Keramik und Korbwaren bestückt, fast ausschliesslich praktischen Dingen des täglichen Bedarfs, denn Kunsthandwerk findet hier kaum Interessenten. Aber gerade deshalb sollte man vielleicht „Penedo“ einmal kennenlernen?
Ein wichtiges Datum ist die zweite Januarhälfte, dann findet in Penedo die Flussprozession „Bom Jesus dos Navegantes“ statt. Es handelt sich um das grösste religiöse Fest des unteren São Francisco. Ein genaueres Datum gibt es leider, auch von Seiten der Veranstalter nicht.
Wenn es sich einrichten lässt, so sollten Sie an einem Samstag dorthin fahren, weil Sie dann den sehenswerten Markt erleben können. Um aus diesem Tag keine Hetze zu machen, gehen Sie ihn recht früh an, denn immerhin haben Sie 180 km Anfahrt und noch einmal dasselbe zurück vor sich.