Sehenswertes im Bundesstaat Bahia
Ilhéus (458 km südlich von Salvador) zählt zu den ältesten europäischen Gemeinden in Lateinamerika und liegt auf derselben südlichen Breite wie die Nordküste Australiens und Madagaskar (15°). Zu Beginn des 16. Jahrhunderts besiedelten die portugiesischen Kolonisatoren die Mündung des Rio Cachoeira und gründeten gemeinsam mit dem Indiostamm der Tupinambás die Ortschaft Vila de São Jorge do Ilhéus, die erste gemeinsame Siedlung von Portugiesen und Indianern. Diese einzigartige Harmonie über alle Sprachbarrieren hinweg erwies sich als Glücksfall für Brasilien. Dank ihr entwickelte sich jene typisch brasilianische Eigenschaft, Rassenprobleme ganz einfach dadurch zu lösen, dass man sie ignorierte.
Hier werden 65% von Bahias Kakao produziert und vom eigenen Hafen aus exportiert. In Ilhéus spielt „Jorge Amados“ weltberühmter Roman „Gabriela wie Zimt und Nelken“ – der hier auch verfilmt wurde. Wenn Sie sich für eine der Originalkulissen interessieren, dann besuchen Sie die „Bar Vesúvio“, wo die Bar-Szenen gedreht wurden. Und noch immer hat sich hier etwas von diesem Charme und der Eigenwilligkeit des Romans gehalten, denn die Stadt ist bisher vom grossen Tourismus verschont geblieben. Der kleine koloniale Stadtkern ist durch seine ausgefallene Anlage und die eigenartigen Gebäude etwas Besonderes. Wer sich dafür interessiert, etwas mehr über das wichtigste Exportprodukt dieser Gegend zu erfahren, der sollte das interessante „Museu do Cacau“ besuchen.
Eine interessante Flussfahrt – vom Stadtteil „Sambaituba“ aus – bringt die Besucher zur „Lagoa Encantada“. Gut zum Schwimmen und Fischen, umgeben von Restbeständen des Atlantischen Urwalds, mit einer überraschend vielgestaltigen Fauna und Flora. Die Menschen in Ilhéus sind warmherzig und freundlich. Die Strände in unmittelbarer Nähe der Stadt gehören nicht zum besten, was Bahia zu bieten hat, aber eine halbe Stunde weiter weg sind sie wesentlich besser.
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